Dieser Artikel erschien im aktuellen Offensiv (Nr. 16).

Es braucht keine Propheten, um zu sehen, dass die FPÖ die Wahl gewinnen kann – das macht Angst. Besonders betroffen sind davon viele Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Von Albert Kropf, SO Wien

Viele Jugendliche fürchten, dass die Drohungen ernst gemacht und sie abgeschoben werden. Sie erfahren täglich ihre Kultur und Sprache als Makel, erleben Rassismus und Diskriminierung und dass sie hier nicht willkommen sind. Bei einer FPÖ in der Regierung wird das noch aggressiver und die Angriffe durch Rechte auf der Straße werden zunehmen. Die Angst ist berechtigt. Abschiebungen gibt es aber auch ohne FPÖ-Regierung. Schon in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass das beste Mittel ist, sich gemeinsam mit anderen zu organisieren und Widerstand zu leisten. Gegen Rassismus, aber auch gegen Abschiebungen.

Gerade Schüler*innen haben durch Aktionen bis hin zu Schulstreiks gemeinsam Abschiebungen verhindert. Erfahrungen im Bildungsbereich zeigen auch seit Jahrzehnten, dass letztlich weder soziale noch ethnische Herkunft ausschlaggebend für „Probleme“ sind. Unterricht und Lernen ist oft kaum mehr möglich, die Verantwortung wird Flüchtlingskindern zugeschoben – dabei fehlen überall Ressourcen.

Die offizielle Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 11 % – in Wien, der Stadt mit den meisten Problemen, bei 22%. Wozu also lernen, wozu an der Gesellschaft teilhaben, wenn es eh keine Chance gibt? Es mangelt an der Perspektive. Alles nichts Neues und trotzdem werden Milliarden in Aufrüstung und nicht in die desolate Bildung gesteckt. Auch dafür braucht es Organisierung und Widerstand, damit das nicht so bleibt.