Folgende Nachricht wurde gestern nach einer Betriebsversammlung an die Kolleg:innen des Mittelbaus von der Mittelbauvertretung UnterbauUniWien verschickt:

„Liebe Kolleg:innen,
morgen findet um 18 Uhr, wie von uns bereits letzte Woche angekündigt, die Vollversammlung des Mittelbaus der Universität Wien statt. Der neue Veranstaltungsort ist der Hörsaal 1 am Oskar-Morgenstern-Platz 1. Bereits vor Wochen haben wir das Audimax, den größten HS der Uni Wien, als Veranstaltungsort gebucht. Am Montag Nachmittag hat uns das „Raum und Ressourcen Management“ kurzfristig informiert, dass dort aufgrund von
„Sicherheitsüberlegungen und im Sinne der Prävention“ keine Veranstaltungen stattfinden dürfen. Es besteht die Angst vor weiteren Besetzungen. Die Schließung des Audimax geht auf eine direkte Anordnung des Rektorats zurück. Wir haben auf verschiedene Weisen versucht, dort zu intervenieren, jedoch erfolglos. Wir werden aus diesem Grund in den angebotenen Ersatzraum den Hörssal 1 am Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1010-Wien ausweichen, der ca. halb so groß ist wie das Audimax. Offenbar geht man davon aus, dass die Veranstaltung schlecht besucht sein wird. Beweisen wir ihnen das Gegenteil!“

Eine Kollegin die dort war berichtet von der vorangegangenen Betriebsversammlung:

„Die Aufhebung der Reservierung für das Audimax wurde von der Allgemeinheit der 260 Teilnehmer:innen der Betriebsversammlung als Sabotageakt vonseiten des Rektorats gewertet. Man muss sich an dieser Stelle fragen, auf welcher Seite das Rektorat steht, ob es sich für die Universität und ihre Mitarbeiter:innen einsetzt, oder sich des Order Forschungsministeriums fügt, was eine weitere Verschärfung der ohnehin prekären Arbeits- und Forschungssituation und die nicht Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen für die nächsten 2 Jahre bedeutet. Damit würden 80% der Stellen an der Universität wegfallen, was wiederum dramatische Konsequenzen für die Lehre und die Forschung hätte. Es wird ein wegfallen des Paragrafen 109 gefordert. Damit würden die Mittelbaustellen entfristet. Desweiteren eine Ausfinanzierung der Universitäten gefordert. Für den 6.12 ist eine Demonstration vor das Bildungsministerium geplant. Weitere Kampfmaßnahmen werden heute Abend in der Vollversammlung besprochen.“

Im Moment häufen sich im Zuge der Lohnrunden Streikdrohungen in mehreren Branchen. Es gibt kaum einen Bereich der Gesellschaft den die Teuerungskrise nicht erfasst. Auch die Unis sind betroffen. Es gab bereits eine große Demonstration für mehr Budget an der TU. Aktuell ist die Uni Wien unter dem Motto „Erde brennt“ besetzt, die Bewegung weist dabei auf die allgemeine Krise des Kapitalismus sowie die Klimakrise hin. Wenn sich die Streiks auf den Uni-Mittelbau ausdehnen und die Proteste der Studierenden sich mit jenen der Beschäftigten vereinen ist dies ein großes Problem für Regierung und Kapitalist*innen. Sie versuchen die Uni-Besetzung zu isolieren weil sie die soziale Krise und die Klimakrise verbindet. Mit einem Streik des Mittelbaus wird dies schwieriger für sie. Das ist auch der Grund für den undemokratischen Versuch der Personalvertretung den Audimax unter dem Vorwand „Sicherheitsüberlegungen und im Sinne der Prävention“ vorzuenthalten. Was werfen Sie dem Uni-Personal hier vor – dass sie den Hörsaal verwüsten wollen??

Es braucht folgende Maßnahmen:

-Der ÖGB muss gemeinsame branchenübergreifende Streikaktionen von allen Sektoren, die sich in Kämpfen befinden (auch für die Beschäftigten der Unis) organisieren sowie gemeinsame Demonstrationen all jener die von der Teuerungskrise betroffen sind!

-Die Forderungen der Unis für mehr Budget müssen erfüllt werden, es darf keine Kürzungen oder Personalabbau geben, Gehälter müssen über der aktuellen Inflation erhöht werden

-Bei Versammlungen braucht es demokratische Diskussionen über die Verhandlungen und demokratische Entscheidungen über Verhandlungsergebnisse sowie weitergehende Maßnahmen

-Für die Wahl von Komitees die helfen die Proteste zu organisieren und wo nötig Initiativen zu setzen

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