Im Moment gibt es Streikdrohungen bei Bahn (28.11.), Ordensspitälern (23.11.), Handel (womöglich im Dezember), bei den Brauereien (auch 28.11.), und bei a1 Telekom, sowie Betriebsversammlungen vom Sicherheitspersonal auf den Flughäfen.
Diese Streiks müsste man branchenübergreifend koordinieren, denn gemeinsam sind wir stärker. Man stelle sich vor, es gäbe eine gemeinsame Streikdemonstration dieser Branchen und jener die eventuell noch folgen. Womöglich im Zusammenschluss mit den Unis und Gemeinden für jeweils mehr Budget. Das ist deshalb wichtig damit die Arbeitgeber, Medien und Regierung nicht die verschiedenen Branchen gegeneinander ausspielen können. Versuche in diese Richtung wird es ohne Zweifel geben, wenn es zu Streiks kommt. Je geschlossener man Auftritt, desto weniger ist Spaltung möglich!
Wichtig wäre, dass die Gewerkschaftsführung die Streikaktionen nicht kurzfristig absagt, nur weil sich die Arbeitgeber einen Zentimeter bewegen wie im Metallsektor oder im Sozialbereich (im Sozialbereich war das Angebot das dann angenommen wurde nur ein halbes Prozent über dem Angebot das Anlass für die Streikdrohung war). Wenn Streikdrohungen reichen, um Abschlüsse über der aktuellen Inflationsrate zu erzielen ist das gut. Wenn diese allerdings nicht reichen, ist es nötig die Streiks auch durchzuziehen, ansonsten drohen Reallohnverluste. Mit Streiks sind bessere Abschlüsse möglich – wenn Verhandlungsergebnisse bzw. ob Streiks abgesagt oder abgebrochen werden nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden werden.
Es braucht daher demokratische Entscheidungen der Betroffenen in den Betrieben über Verhandlungsergebnisse – und die Abschlüsse dürfen nicht unter der aktuellen Inflationrate sein, denn diese ist das was die Menschen im Börsel spüren! Es dürfen keine Reallohnverluste als Reallohnsteigerungen verkauft werden (nämlich anhand der rollierenden Jahresdurchschnittsinflation, die in Zeiten sinkender Inflation von Vorteil ist, aber in der derzeitigen Situation von Nachteil für die Arbeitnehmer/innen). Solche demokratischen Entscheidungen bedingen eine demokratische Diskussion des Fortschritts von Verhandlungen und ihrer Ergebnisse in den Betrieben, bei Betriebs- oder Streiksversammlungen.
Es braucht auch in Österreich eine branchenübergreifende Vernetzung in den Gewerkschaften von jenen Aktivist/innen, die kämpfen wollen, so wie es in Deutschland z.B. die Vernetzung für kämpferische und demokratische Gewerkschaften gibt.
Mit einer gemeinsamen Bewegung könnte verhindert werden, dass die Teuerungskrise auf dem Rücken von Arbeitnehmer/innen, Jugendlichen, Arbeitslosen und Pensionist/innen ausgetragen wird. So könnte auch Solidarität von Passagier/innen, Klient/innen, Patient/innen und Kund/innen organisiert werden und eine Spaltung durch Arbeitgeber, Regierung und Medien verhindert werden!
