„Schulen müssen offen bleiben“ so das aktuelle Credo der Regierung, bis auf Maskenpflicht und PCR Tests wurden aber keine Maßnahmen zum Schutz der Schüler gesetzt.
Am 18.01 wurde daher ein Warnstreik abgehalten. Organisiert wurde dieser von einer breiten Plattform von Schulsprecher*innen, die einen offenen Brief an den Bildungsminister geschrieben hatten, sowie von der SPÖ-nahen Aktion Kritischer Schüler*innen. Die Aufrufe beider Plattformen und die Forderungen unterschieden sich – die AKS rief nur zu einem einstündigen Streik auf und legte den Schwerpunkt auf die Frage der Matura. Der Aufruf der Schulsprecher*innen rief zum Teil zu längeren Aktionen auf, allerdings beinhaltete dieser auch keine zentrale gemeinsame Demonstration vor dem Bildungsministerium. Gemeinsam war in den Forderungen, dass auch dieses Jahr die mündliche Matura nicht verpflichtend sein sollte, da dieser Jahrgang bereits zwei Jahre Pandemie und teils distance learning hinter sich hatte. Schüler*innen wiesen darauf hin, dass sie Defizite aufgrund von unzureichender Unterstützung in der ersten Welle des Distance Learning hätten.
Der Warnstreik war ein guter erster Schritt. Eine Schwäche war allerdings, dass es keine zentrale Organisierung gab sondern sich die Aktionen von Schule zu Schule unterschieden. An An einigen Schulen gab es Protestaktionen verknüpft, an anderen blieben die Schüler*innen einfach zu Hause. An einigen Schulen gab es selbstgemachte Plakate, an anderen nicht. Aufgerufen zum Warnstreik wurde nur an den Oberstufen.
Ein Argument der Organisator*innen war, dass man in der aktuellen Pandemiesituation eine Ausbreitung des Virus verhindern wolle. Darum wurden bei manchen Aktionen auch keine Slogans skandiert. Das ist ein verständliches Argument, vor allem wenn eine der zentralen Forderungen der Schutz der Schüler*innen vor Omikron ist. Gleichzeitig war vielen Schüler*innen aber klar, dass der heutige Warnstreik nicht reichen wird und es gab das Bedürfnis nach mehr Action. Es gab aber eine gewisse Unsicherheit wie man in der Pandemie schlagkräftige Aktionen organisieren könne. Viele befürchten dass auch dieses Zeichen nicht die nötige Aufmerksamkeit erzeugt und die Forderungen der Schüler nach einer Reduzierung des Lernstoffs sowie Schutzmaßnahmen wie beispielsweise Luftfiltern ungehört bleiben.
Bildungsminister Polaschek hat bereits klargestellt, dass es keine Erleichterungen bei der Matura geben werde. Es ist abzusehen, dass die Regierung nicht vorhat hier nachzugeben.
Weitere Aktionen werden daher notwendig sein. Für nächste Woche ist am 26.1., falls die Regierung nicht einlenkt, ein größerer Schulstreik angekündigt. Auch eine Straßenblockade soll am Freitag stattfinden.
Für den Streik am 26.1. muss jetzt mit der Mobilisierung und Organisierung begonnen werden. An den Schulen sollten Versammlungen abgehalten und Streik- und Aktionskomitees gewählt werden. Diese können mit der Vorbereitung des nächsten Streiktages betraut werden. Zum Beispiel könnte man gemeinsam Taferl und Transparente mit Forderungen malen. Gleichzeitig braucht es eine Schulübergreifende Koordierung der gewählten Vertreter*innen – wie jene der überparteilichen Plattform der Schulsprecher*innen. Diese sollten den Warnstreik dahingehend planen, dass zentrale Demonstrationen möglich sind – und gleichzeitig Sicherheitsvorkehrungen für den Schutz der Gesundheit der Schüler*innen getroffen werden. So sollte auf Demonstrationen generell Maskenpflicht herrschen. Man könnte auch überlegen ob man sich nur für eine kurze Zeitspanne trifft – wie z.B. bei den Lichterketten. Gleichzeitig ist die Ansteckungsgefahr im Freien wesentlich geringer als in den Klassen wo die Schüler*innen auf engstem Raum zusammensitzen müssen.
Aktivist*innen der Sozialistischen Offensive waren bei den Streikaktionen um diese zu unterstützen – mit folgendem Flugblatt:
Hier das upgedatete Flugblatt für den Schulstreik am 26.1.:
