Im Metaller/innen-KV gibt es mit 3,55% einen Abschluss. Die Drohung mit dem 3-Tagesstreik war sehr wirkungsvoll und hat die Arbeitgeber zum nachgeben gezwungen. Allerdings lag die Inflation im Oktober bei 3,6. Dh wir haben hier eigentlich einen Abschluss unter der Inflation, auch wenn die Gewerkschaftsführung behauptet der Abschluss sei über der Inflation weil sie die September Inflation mit 3,2% als Basis nehmen. Die Mindestlöhne steigen sogar nur um 3%,während die ist Löhne um 3,55% steigen, dh die lohnschere wird weiter auseinander gehen, auch wenn vermutlich mehr Leute ist-Löhne bekommen als Mindestlöhne. Die höhere Schichtzulage ist über Jahre gestaffelt. Die Lehrlingsentschädingungen steigen mit durchschnittlich 5,5% etwas stärker, ein Zeichen dass das Mittel des Streiks effektiv ist. Aber es scheint auch dass es Verschlechterungen im Rahmenrecht unter dem Deckmantel der Flexibilisierung gibt.
Gleichzeitig hatte die Gewerkschaftsführung wohl Angst vor ihrer eigenen Waffe. Ihr eigentliches Ziel war die ganze Zeit ein Abschluss an der Inflation, also 3,6. Dafür mussten sie mobilisieren weil die Arbeitgeber auf stur geschaltet haben aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage und weil wussten dass sie ein Ergebnis das weit unter der Inflation liegt bei den Arbeiter/innen nicht verkaufen würden können. Allerdings hätte ein 3 tägiger Streik die Erwartungen massiv erhöht. Die Arbeiter/innen hätten nicht 3 Tage gestreikt nur damit die Gewerkschaftsführung dann nur 0,05% mehr herausholt.
Dh mit einem 3 tägigen Streik wäre viel mehr drin gewesen, eine ordentliche Reallohnsteigerung zb. Vor allem wenn man die Streiks auf andere Branchen ausgeweitet hätte. Die werden nun wohl Reallohn Verluste verzeichnen, weil sie bei den Lohnrunden traditionell schlechter als die Metaller/innen abschneiden. Darum wäre ein gemeinsamer branchenübergreifender bundesweiter Streiktag in den anderen Branchen sinnvoll, damit die Kräfte gebündelt werden und diese Branchen keine Reallohnverluste in Kauf nehmen müssen.
Falls die Inflation weiter steigt können auch erneute Mobilisierungen und Kampfmaßnahmen in der Metallbranche nötig sein. Gleichzeitig ist es nötig sich auf die instabilen Zeiten vor uns vorzubereiten und eine Gewerkschaftsopposition aufzubauen die die Gewerkschaften in kämpferische und demokratische Organe verwandeln kann damit diese in Krisenzeiten auch fähig sind die Lebensstandards effektiv zu verteidigen.
