Am 15.10. gibt es einen Warnstreik und eine Demonstration gegen die Schließung von MAN in Steyr. Eine Schließung wäre ein Disaster für die Betroffenen und die Region, in einer Zeit wo es keine adäquaten Ersatzarbeitsplätze gibt.
Es ist gut dass die Gewerkschaft einen Warnstreik und eine Demonstration angesetzt hat. Es braucht allerdings einen entschlossenen Kampf der darauf abzielt die Schließung abzuwenden und die Arbeitsplätze zu retten. Darum müssen die Ziele des Kampfes demokratisch von den Betroffenen festgelegt werden.
Es braucht eine Kampagne und einen Eskalationsplan, inklusive wenn nötig einer Besetzung des Standorts. Die ÖGB-Führung eskaliert gerne linear, nach Schema F. Radikale Angriffe wie eine Schließung erfordern allerdings eine rasche Eskalation. Vor 70 Jahren fand der Oktoberstreik statt, in dem Steyr eine wichtige Rolle spielte. Der Streik breitete sich damals mit jedem Tag von Betrieb zu Betrieb aus. Die ÖGB-Führung möchte keine Situation, in der sich eine Eigendynamik entwickelt.
Es sind viele Zulieferbetriebe in der Region betroffen. Es braucht daher gemeinsame Kampfmaßnahmen in der Region aller betroffenen Betriebe, mit der Forderung dass der Standort in das Eigentum der öffentlichen Hand übergehen soll damit er gerettet werden kann – die Beschäftigten könnten dann gemeinsam mit Vertreter/innen der lokalen Bevölkerung und der Gesellschaft über eine Umstellung der Produktion entscheiden. Corona hat gezeigt dass das möglich ist. Auch andere von Schließung und Personalabbau betroffene Belegschaften wehren sich. Der ÖGB müsste all diese Kämpfe verbinden.
Mit folgenden Forderungen:
-Keine Kündigungen oder Jobverluste, kein lohnverzicht
-Gemeinsame Aktionen aller von Personalabbau oder Betriebsschließungen betroffenen – z.B. mit Mayr-Melnhoff die auch am 15.10. eine öffentliche Betriebsversammlung abhalten
-Öffnung der Bücher von MAN/VW für eine öffentliche Prüfung durch die Beschäftigten-demokratischer Plan durch die Beschäftigten für eine Umstellung der Produktion die die Skills der Menschen berücksichtigt
-Für einen gemeinsamen Kampf der Beschäftigten in der Auto Industrie international, in VW und anderen betroffenen Betrieben. Der internationale Kampf ist auch nötig um Lohndruck und Wettlauf nach unten durch Standortverlagerungen zu verhindern!
-Überführung des Betriebes in öffentliches Eigentum unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung der Beschäftigten und der Gesellschaft um den Standort zu erhalten!
-Gemeinsamer Kampf dagegen dass die Krise auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird!
-Wenn die ÖGB-Führung keinen konsequenten Kampf führt, dann muss die Initiative von unten gesetzt werden und die gegenwärtige Gewerkschaftsführung durch eine ersetzt werden die gewillt ist diesen Kampf zu führen!
